Der Rabenauer Grund zwischen Freital-Hainsberg und Rabenau ist mit seinen fast fünf Kilometern der wohl schönste Abschnitt des Tals der Roten Weißeritz. Am besten lässt sich das wildromantische Tal zu Fuß oder bei einer Fahrt mit der Weißeritztalbahn erkunden. Informationstafeln über die vielfältige Natur- und Tierwelt und teils sagenhaften Ereignissen säumen den Weg, doch es gibt noch mehr…
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Die Weißeritz, ursprünglich „Bistrice“ – die Schnelle – genannt, hat vor etwa ein bis zwei Millionen Jahren das Kerbtal teilweise bis zu 120 Meter steil in das Gebirge eingeschnitten. Erst mit dem Bergbau am Oberlauf entstand der Namenszusatz „Rote“ Weißeritz.
Bis zur Anlage eines Wanderweges durch den Müller der Rabenauer Mühle im Jahre 1834 war das Gebiet dicht wie ein Dschungel. Mühlen reihten sich wie Perlen an einer Schnur entlang des Flusses. Die bizarre Felslandschaft zog neben Dichtern und Malern der Romantik vor allem Touristen in Scharen an, die mit der Inbetriebnahme der Schmalspurbahn 1883 noch zunahmen.
Im Jahre 1961 wurden das Tal sowie die links und rechts ansteigenden Hänge zum Naturschutzgebiet erklärt, um die heimischen Arten zu erhalten. Neben zahlreichen Moosen und Farnen sowie feuchtigkeitsliebenden Blütenpflanzen gibt es einen gut durchmischten Laubbaumbestand und Waldkiefern. Besondere tierische Bewohner sind verschiedene Fledermausarten, Wasservögel und andere Vogelarten, die mit etwas Geduld bei einer Wanderung entdeckt werden können.
Unterwegs im Rabenauer Grund
Der Rabenauer Grund ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis: Im Frühling blüht er wunderschön, im Sommer ist er erfrischend, im Herbst zeigt er eine prächtige Laubfärbung und im kalten Winter bilden sich bizarre Eisgebilde.
Der Einstieg befindet sich direkt hinter dem Weißeritzpark in Freital-Coßmannsdorf, gut erreichbar mit Bus und S-Bahn und ausgestattet mit einem großen Wanderparkplatz. Von hier aus schlängelt sich der breite Wanderweg ca. 5 km durch das Kerbtal, vorbei an moosbewachsenen, bizarren Felsen, um die sich einige Sagen ranken sollen. Am „Pferdetump“ erfrischten sich die Pferde im seichten Wasser, am Einsiedlerstein lebte ein Einsiedler zurückgezogen. Informationstafeln am Wegesrand geben Auskunft über Sagen und Begebenheiten sowie über heimische Tier- und Pflanzenarten. Für geübte Wanderer lohnt sich auch ein Aufstieg in die Seitentäler wie die Somsdorfer Klamm mit ihren schönen Ausblicken ins Tal.
Schon von weitem ist das Pfeifen der Bimmelbahn zu hören. Die schnaubende Dampflok der Weißeritztalbahn zieht ihre Waggons dicht am Wegesrand über mehrere Brücken – nächste Station: Bahnhof Rabenauer Grund.
Fahrplan, Preise und weitere Informationen der Weißeritztalbahn: www.weisseritztalbahn.de
Rabenau und der Stuhlbau
Am Bahnhof Rabenau lädt die Gaststätte „Zum Wanderer“ zur Stärkung ein. Der Wanderweg führt noch ca. 5 km durch das Weißeritztal bis zur imposanten Staumauer der Talsperre Malter.
Oder Sie entscheiden sich für eine Stippvisite in der Stuhlmacherstadt Rabenau. Hinter dem Bahnhof Rabenau, in Blickrichtung des großen Holzrabens, beginnt auch der Erlebnispfad Sagenhafter Mühlberg”, der in die Oberstadt führt. Wie es sich für eine Stuhlbauerstadt gehört, ist er gesäumt von kreativen Sitzelementen – ein echtes Foto-Highlight.
Drei mannshohe Sagenfiguren erzählen ihre Geschichten und kleine Wanderfreunde lösen auf dem Lümmelsofa das „Merk-Dir-Was“. Vom Ende des steilen Aufstiegs sind es nur noch wenige Schritte bis zum Marktplatz mit dem Stuhlbrunnen. Er erinnert an das ärmliche Leben der Stuhlbauerfamilien in Rabenau. Um 1900 erreichte die Zahl der Stuhlfabriken und -handwerker in Rabenau ihren Höhepunkt – dies und vieles mehr wird im Deutschen Stuhlbaumuseum unterhalb des Marktes anschaulich dargestellt. Ein Besuch lohnt sich!
Öffnungszeiten, Preise und weitere Informationen
Deutsches Stuhlbaumuseum
Lindenstraße 2
01734 Rabenau
www.deutsches-stuhlbaumuseum.de
Ausflugstipps
Bei müden Füßen empfiehlt sich die Rückfahrt mit der Weißeritztalbahn. Oder man steigt weiter hinauf zur Gaststätte “Rabennest”, die zur Einkehr einlädt, und weiter zum höchsten Punkt Rabenaus, der König-Albert-Höhe auf dem Galgenberg. Belohnt wird man mit einem weiten Blick über die umliegenden Hügel und das Döhlener Becken in Freital. Von hier führt der Eckerdorfer Weg über die Rollmopsschänke zurück nach Freital und zum Ausgangspunkt.
Weitere Wanderziele, Ausflugsmöglichkeiten in der Umgebung und Gastgeber:
Tourismus-Information Rabenau
Markt 3
01734 Rabenau
www.stadt-rabenau.de