Die Kathedrale des Bistums Dresden Meißen war ursprünglich einmal die Hofkirche von August dem Starken, Kurfürst von Sachsen und König von Polen. Deshalb ist sie auch durch einen Übergang mit dem Residenzschloss verbunden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der Kathedrale
Die in den Jahren 1739 bis 1755 errichtete Kirche gehört zu den bedeutendsten sächsischen Bauwerken zu Lebzeiten August des Starken und ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Dresden. Sie steht in der Dresdner Altstadt fast unmittelbar am Ufer der Elbe zwischen dem Schlossplatz und dem Theaterplatz. Kaum dreihundert Meter entfernt befindet sich die ebenso berühmte evangelische Frauenkirche. Die Kathedrale ist erst seit 1980 ein Gotteshaus.
Als August der Starke beschloss, sich neben seinem Schloss eine Kirche errichten zu lassen, mussten vorher etliche Gebäude abgerissen und die Ufermauer verschoben werden. Erst dann konnte der bekannte italienische Architekt Caetano Chiaveri die Fundamente des Barockbaues ausschachten lassen. Bei dem Bau wurden viele italienische Handwerker beschäftigt, die in der Nähe der Baustelle wohnten. Daran erinnert heute noch die Gaststätte “Italienisches Dörfchen” in der Nähe der Hofkirche. Am 29.Juni 1751 wurde das Gotteshaus der Heiligen Dreifaltigkeit (Sanctissimae Trinitatis) geweiht.
78 Heiligenfiguren
Die Kathedrale von Dresden hat eine Grundfläche von 4.800 Quadratmetern und ist damit die größte Kirche Sachsens. Sie ist 92 Meter lang, 54 Meter breit und ihr Turm ist 86 Meter hoch. Auffällig ist ihr hohes freistehendes Mittelschiff und ein es komplett umschließendes, wesentlich niedrigeres Seitenschiff. Ebenfalls sehr auffällig sind die 78 Heiligenfiguren, die an der Fassade und auf der Balustrade stehen. Sie stellen unter anderen die vier Evangelisten, die Apostel Paulus und Petrus sowie Johannes den Täufer dar.
Architektur der Kirche
Das Innere der Kirche gliedert sich neben dem Hauptschiff in zwei Seitenschiffe und vier Eck-Kapellen. Ein breiter zweistöckiger Prozessionsgang umgibt das Hauptschiff. Er war notwendig, weil im eigentlich protestantischen Sachsen keine Prozessionen auf der Straße durchgeführt werden konnten. Der Hochaltar aus Marmor und vergoldeter Bronze stammt ebenfalls von italienischen Künstlern. Über dem Altar hängt ein 10 Meter hohes und 4,50 Meter breites Bild. Es zeigt die Himmelfahrt Jesu und stammt vom Dresdner Hofmaler Anton Rafael Mengs. Auch die von Balthasar Permoser gestaltete geschnitzte Kanzel ist sehr sehenswert, ebenso das 4.20 Meter hohe Kruzifix des Augsburger Künstlers Josef Ignaz Bauer.
Gruft der Hofkirche
Sehr interessant ist auch die Gruft der Hofkirche. Sie wurde von Baubeginn an als Stiftergruft angelegt und mit Grabgewölben ausgestattet. In der Gruft fanden insgesamt 49 Mitglieder des Hauses Wettin in der sogenannten Wettiner Gruft die letzte Ruhe. Darunter sind auch acht sächsische Könige, nämlich August III., Friedrich August I., Friedrich August II., Friedrich August III., Anton von Sachsen, Albert von Sachsen, Georg von Sachsen und Johann von Sachsen.
Herz von August den Starken
Der Leichnam des wohl bekanntesten der sächsischen Könige, August des Starken, befindet sich nicht in der Gruft, sondern in der Wawel-Kathedrale in Krakau begraben. Aber sein Herz wurde auf seinen Wunsch hin nach Dresden gebracht und in einer silbernen, innen vergoldeten Kapsel aufbewahrt, die in einer Mauernische der Stiftergruft steht. Gleichzeitig mit der Erhebung der Hofkirche zur Kathedrale wurde eine neue Gruft, die Bischofsgruft, angelegt und 1996 als Erster Gerhard Schaffran, Bischof des Bistums Dresden-Meißen darin bestattet.
Silbermann-Orgel der Hofkirche
In der Hofkirche Dresden befindet sich eine von Gottfried Silbermann gebaute Orgel. Sie ist das späteste und zugleich einzige erhaltene der ehemals vier Werke von Silbermann. Der Bau der Orgel wurde 1750 begonnen und nach Silbermanns Tod 1753 von seinen Schülern fertiggestellt.
Kathedrale besuchen
Das die wunderschöne Dresdner Hofkirche heute von Millionen Touristen besucht werden kann ist nicht selbstverständlich. Sie wurde nämlich kurz vor dem Ende des zweiten Weltkrieges im Februar 1945 von mehreren Brandbomben getroffen und fast völlig zerstört. Das Dach, der Turm und die Gewölbe im Innenraum stürzten ein, die Außenwände wurden schwer beschädigt. Der Wiederaufbau, zum großen Teil originalgetreu und mit alten alten Steinen, dauerte bis ins Jahr 1965 an.
Öffnungszeiten
Während der Gottesdienste ist die Kathedrale für die Öffentlichkeit geschlossen. Ausserhalb der Gottesdienste ist sie zu folgenden Zeiten geöffnet:
Montag bis Donnerstag | 9:00 – 17:00 Uhr |
Freitag | 13:00 – 17:00 Uhr |
Samstag | 10:00 – 17:00 Uhr |
Sonntag | 12:00 – 16:00 Uhr |
Beichtgelegenheit
In der Kathedrale besteht die Möglichkeit, Mittwoch bis Samstag von 17:00 – 18:00 das Bußsakrament zu empfangen.
Führungen
Eine öffentliche Führung durch Kirche und Gruft dauert ca. 45 min. Einzelpersonen und Kleingruppen bis 14 Personen können ohne Voranmeldung an den öffentlichen Führungen teilnehmen. Bei Gruppenführungen ab 15 Teilnehmern ist eine Terminvereinbarung notwendig.
Kontakt Pfarrbüro unter : 0351/48 44 712
Barrierefreiheit
Menschen mit Behinderung haben über einen Aufzug barrierefreien Zugang zur Kathedrale. Dieser befindet sich neben dem Eingang D auf dem Theaterplatz und kann mit einem “Europäischen Behindertenschlüssel” freigeschaltet werden.
Anfahrt
Kathedrale Dresden Schloßstraße 24, 01067 Dresden
Sehr schön!