Dresden Löbtau Friedenskirche
Dresden Löbtau Friedenskirche Bild: WikiAnika/CC BY-SA 3.0

Bereits im Jahre 1068 fand Löbtau unter dem Namen Liubituwa erstmals Erwähnung in einer Urkunde, die die Abgabe von zwei Hufen (ehem. Flächenmaß) aus dem Besitz Heinrich des IV. an das Hochsttift Meißen versicherte. Somit ist Löbtau die älteste urkundlich erwähnte Siedlung im Elbtal und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken.

Als das Kammergut Ostra 1568 angelegt wurde, mussten die Bewohner Löbtaus ein Sechstel der Gesamtfläche abgeben, knapp 150 Jahre später gingen weitere Flächen durch den Bau des Holzhofes verloren. Die verbliebenen Flächen wurden landwirtschaftlich, u. a. auch zur Viehzucht genutzt, weshalb Löbtau früher auch spöttisch Kuh-Löbte genannte wurde. Doch auch Leid und Elend gingen an Löbtau nicht vorbei: 1428 und 1638 brannte Löbtau jeweils komplett nieder, im Schlesischen (1745) und Siebenjährigen Krieg (1756-1763) kam es zu erheblichen Plünderungen. 1740 wurde am Löbtauer Anger unter starken Protesten der Dresdner Galgen aufgestellt, an dem bis 1837 öffentliche Hinrichtungen vollzogen wurden.

Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts, begünstigt durch die Gewerbefreiheit und gesellschaftliche Veränderungen, wurde das Bauerndorf zum Industriestandort. Neben einer Fabrik für Portlandzement, einer Eisengießerei und einem Glaswerk wurde auch die Schokoladenfabrik ansässig. Die Eingemeindung der 39.000 Einwohner Löbtaus nach Dresden erfolgte bereits 1903. Der Neue Annenfriedhof (1875 eingeweiht) an der Kesselsdorfer Straße gilt als erster Friedhof Dresdens, auf dem gartenkünstlerische Interessen in großem Ausmaß umgesetzt wurden und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Schaut man sich Löbtau heute aus der Vogelperspektive an, fällt einem sofort das rasterförmige Straßennetz mit der lockeren Bebauung durch Würfelhäuser ins Auge, welche Emil Überall zu verdanken ist. Auf einem Spaziergang durch Löbtau kommt man auch an den Parkanlagen am Bonhoeffer-und Conertplatz vorbei, welche bereits um 1900 angelegt wurden.

Der statistische Stadtteil Löbtau beheimatet heute rund 20.000 Einwohner auf einer Fläche von 2,34 km².  Neben vier Straßenbahnlinien wurden sieben Buslinien durch Löbtau geleitet.


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