Waldschlösschenbrücke Dresden

Als die Bewerbungsunterlagen für den Titel Weltkulturerbe im Jahr 2003 eingereicht wurden, fieberte ganz Dresden mit. Dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Barockstadt als Weltkulturerbe einstufen ist zu diesem Zeitpunkt klar, doch wie würde die Entscheidung der UNESCO ausfallen? Kann sich Dresden auf eine Stufe mit weiteren Weltkulturerbestätten wie z. B. den Victoriafällen oder den Pyramiden von Gizeh stellen? Dresden kann, besser gesagt, konnte. 2004 wurde die Kulturlandschaft Dresdner Elbtal in die Liste aufgenommen, bereits 5 Jahre später wurde der Titel wieder aberkannt.

Bewerbung als Weltkulturerbe und Kriterien

Das Dresdner Elbtal erfüllte gleich mehrere Kriterien zur Aufnahme in die Liste der Weltkulturerbestätten. Neben drei weiteren erfüllten Kriterien, sah es die UNESCO als erwiesen an, dass das Dresdner Elbtal ein maßgeblicher Kreuzungspunkt für Technologie, Wissenschaft und Kultur war. Die Gärten- und Landschaftsobjekte sowie Kunstsammlungen und Architektur waren außerdem wichtige Bezugspunkte der Entwicklung von Mitteleuropa im 18. Und 19. Jh.

Einmal Weltkulturerbe und zurück

Die UNESCO stufte das Dresdner Elbtal im Juni 2006 bereits in die rote Liste der gefährdeten Welterbe ein. Gründe dafür lagen unter anderem in der zunehmenden Überbauung des Elbtales, wie z. B. die Bebauung mehrerer am Elbhang gelegenen Flächen und dem geplanten Bau der Waldschlösschenbrücke. Der angedachte Bau der Waldschlösschenbrücke wurde bereits in den Antragsunterlagen zum Weltkulturerbe vermerkt. In der Bewerbung wurden jedoch durch die Denkmalschutzbehörde ICOMOS fehlerhafte Angaben über den Standort und das Ausmaß der Brücke gemacht. In einem externen Gutachten wurde deutlich, dass die Brücke negative Auswirkungen auf das Elbtal haben wird, insbesondere in Bezug auf den Gesamteindruck und Sichtbeziehungen. Der Landschaftsraum würde durch die Brücke zerschnitten und das Elbtal in zwei Hälften geteilt werden. Die UNESCO empfahl der Stadt Dresden die Brücke nicht zu bauen, sondern nach Alternativen zu suchen und drohte mit der Aberkennung des Titels im Falle der Errichtung.

Die Stadt Dresden beugte sich dem Druck aus Regierungspräsidium und Landesregierung und begann im November 2007 mit den Bauarbeiten und besiegelte somit die Streichung aus der Weltkulturerbeliste.


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