Die Sage vom Drachen am Pillnitzer Elbhang

Ruine von Pillnitz
Ruine von Pillnitz, Wo früher vielleicht der Drache hauste :-) Bild Linear77 CC BY 3.0

Wer heute an den Pillnitzer Elbhängen spazieren geht, durch Weinberge streift oder den Blick hinunter auf die Elbe wirft, sieht eine Landschaft, die wie gemalt wirkt. Terrassen ziehen sich die Hänge hinauf, kleine Winzerhäuser liegen verborgen zwischen Bäumen, und oben thront Schloss Pillnitz, einst Sommerresidenz der sächsischen Kurfürsten. Doch hinter dieser Idylle verbirgt sich eine alte Legende – die Geschichte vom Drachen, der einst hier hausen soll.

Ein dunkler Hüter der Elbe

Bestseller Nr. 1
Dragons: Das Buch der Drachen
Dragons: Das Buch der Drachen
Testa, Maggie (Autor)
9,99 EUR Amazon Prime

Die älteste Überlieferung stammt aus dem 16. Jahrhundert. Damals erzählten sich Fischer und Winzer, dass ein gewaltiger Drache in einer Höhle am Elbhang lebte. Er sei so groß, dass seine Schuppen wie Dachziegel glänzten und sein Atem ganze Weinberge versengen konnte. Nachts soll er sich aus der Höhle geschlichen haben, um Wasser aus der Elbe zu trinken – und dabei mit seinem Schwanz die Uferböden aufgewühlt haben.

„Er war kein gewöhnliches Tier, sondern ein Wächter“, sagten die Alten. Ein Wächter der Schätze, die tief in den Hängen verborgen lagen. Manche sprachen von Goldadern, andere von geheimen Schriften, die der Drache bewachte.

Drachenhöhle

Die Angst der Winzer

Für die Winzer war der Drache ein Fluch. Oft erzählte man sich, dass ganze Ernten verdorrten, wenn er nachts über die Felder zog. Seine Augen, so hieß es, glühten wie Kohlen und konnten Pflanzen binnen Stunden verdorren lassen. Manchmal fanden die Leute am Morgen verkohlte Reben – und schworen, den Atem des Drachen gerochen zu haben: schwefelig, beißend, wie ein Feuer tief aus der Erde.

Kinder wurden ermahnt: „Geht nicht in die Nähe der Höhlen! Der Drache holt euch.“ Und wer spätabends vom Feld nach Hause kam, lief schneller, wenn er das Rauschen der Elbe hörte – denn man wusste nie, ob es nur Wasser war oder Flügelschläge im Dunkeln.

Ein Ritter und der Mut der Verzweiflung

Eines Tages, so erzählt die Sage, kam ein Ritter aus Meißen nach Pillnitz. Sein Name war verloren, doch man sagte, er sei jung und stolz, mit glänzender Rüstung und einer Lanze aus gehärtetem Eisen. Die Winzer baten ihn, den Drachen zu vertreiben. In einer Vollmondnacht ritt er den Hang hinauf, begleitet von Männern mit Fackeln. Als sie die Höhle erreichten, bebte die Erde. Ein dumpfes Grollen erschütterte den Fels, und aus der Dunkelheit schob sich das Ungeheuer – größer, als man es sich je vorgestellt hatte. Die Männer flohen, doch der Ritter blieb. Er rammte seine Lanze in die Brust des Drachen, doch die Spitze prallte ab, als sei die Haut aus Stein. Da griff er zum Schwert, schlug, wich den Flammen aus, kämpfte, bis er selbst kaum noch stand. Schließlich, so erzählt man, stürzte er sich mit letzter Kraft auf das Tier und rammte ihm die Waffe tief in den Rachen. Ein Schrei, laut wie ein Donnerschlag, grollte durch das Tal – dann fiel der Drache zu Boden.

Das Erbe des Drachen

Die Winzer jubelten, doch der Ritter war verschwunden. Manche sagen, er sei in den Flammen umgekommen, andere glauben, er sei mit dem Drachen in die Erde gesunken – als ewiger Wächter. Noch heute erzählen ältere Leute, dass man in besonders heißen Sommernächten den Drachen atmen hören könne. Manche Winzer schwören, dass die Wärme, die die Reben am Pillnitzer Elbhang gedeihen lässt, aus dem Inneren der Erde kommt – von der Glut des Drachen, die dort noch immer brennt.

Ein lebendiger Mythos

Drachengemälde

Die Sage vom Drachen ist nie ganz verschwunden. In Gasthäusern hängen Bilder von feuerspeienden Ungeheuern, und in manchem Märchenbuch taucht die Geschichte wieder auf. Für die Kinder ist es ein Abenteuer, für die Erwachsenen ein Symbol: Der Drache steht für die Macht der Natur, für Zerstörung und Fruchtbarkeit zugleich. Und wenn man an einem Spätsommerabend durch die Weinberge geht, die Sonne tief über der Elbe steht und der Wind warm durch die Reben weht – dann kann man fast glauben, ein Schuppen glänze zwischen den Blättern.

Der Pillnitzer Drache mag eine Legende sein. Doch wie jede gute Sage ist er mehr als eine Erfindung. Er ist das Gedächtnis eines Ortes, die Verkörperung von Angst und Hoffnung – und eine Geschichte, die man nicht vergessen sollte.

Drachen Filme

AngebotBestseller Nr. 1
Raya und der letzte Drache
Raya und der letzte Drache
Hall, Don (Regisseur); Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung
5,36 EUR Amazon Prime
AngebotBestseller Nr. 2
Die drei ??? - Erbe des Drachen
Die drei ??? - Erbe des Drachen
Tim Dünschede (Regisseur); Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 6 Jahren
6,79 EUR Amazon Prime
Bestseller Nr. 3
Drachenzähmen leicht gemacht (2025)
Drachenzähmen leicht gemacht (2025)
Amazon Prime Video (Video-on-Demand); Mason Thames, Nico Parker, Bronwyn James (Schauspieler)
7,99 EUR

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 4.7 / 5. Anzahl Bewertungen: 66

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Wie können wir diesen Beitrag verbessern?